Anfrage zur Beratung und Hilfe für Opfer sexualisierter Gewalt durch den Verein Frauen helfen Frauen e.V.

Bei Opfern sexualisierter Gewalt wird nach unserer Kenntnis die Beratungsstelle Frauen helfen Frauen e.V. in Beckum zur weiteren Hilfe und Unterstützung von der Polizei mit eingebunden. Der Verein Frauen helfen Frauen e.V. mit Sitz in Beckum übernimmt im Kreis Warendorf die Beratung, Betreuung, Krisenintervention und auch die Begleitung bei gerichtlichen Verfahren. Die Anzahl der Meldungen von sexualisierter Gewalt ist im Kreis Warendorf laut Jahresbericht 2018 der Kreispolizeibehörde Warendorf in den letzten Jahren angestiegen.

13.06.19 –

Bei Opfern sexualisierter Gewalt wird nach unserer Kenntnis die Beratungsstelle Frauen helfen Frauen e.V. in Beckum zur weiteren Hilfe und Unterstützung von der Polizei mit eingebunden. Der Verein Frauen helfen Frauen e.V. mit Sitz in Beckum übernimmt im Kreis Warendorf die Beratung, Betreuung, Krisenintervention und auch die Begleitung bei gerichtlichen Verfahren. Die Anzahl der Meldungen von sexualisierter Gewalt ist im Kreis Warendorf laut Jahresbericht 2018 der Kreispolizeibehörde Warendorf in den letzten Jahren angestiegen.

Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen bittet daher um die Beantwortung der folgenden Fragen:

1. Wie viele Beratungen, Betreuungen und Verfahrensbegleitungen wurden in den letzten fünf Jahren durch den Verein Frauen helfen Frauen e.V. getätigt?
2. Wie oft und wie lange wurden die Opfer im Durchschnitt betreut?
3. Wie ist die Altersstruktur der Opfer?
4. Wie viele Mitarbeiter*innen leisten dort Beratungsarbeit?
5. Welche weiteren Aufgaben übernimmt die Beratungsstelle?
6. Reicht die fachliche und personelle Besetzung in den Beratungsstellen aus? Falls nein, welcher Bedarf liegt an personeller/räumlicher/finanzieller Ausstattung vor?
7. Welche Wartezeitenmüssen Opfer in Kauf nehmen?
8. Welche weiteren Beratungsstellen gibt es im Kreis?
9. Welche Aufgaben übernimmt die Polizei?
10. Welche Veränderungen / Verbesserungen / Maßnahmen könnten nach Auffassung der Beratungsstellen / der Polizei dazu beitragen, dass die sexualisierte Gewalt im Kreis Warendorf abnimmt?

Begründung:

Die Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung haben im Kreis Warendorf in den letzten Jahren zugenommen. Waren es laut Jahresbericht der Kreispolizeibehörde Warendorf 2018 im Jahr 2014 112 gemeldete Straftaten, wurden in den Jahren 2017 152 (eine Zunahme um mehr als 45 %) und im Jahr 2018 166 (ein Plus von ca. 50 %) Straftaten zur Anzeige gebracht.

Zu den Zahlen in Europa und Deutschland:
Laut einer Studie der Europäischen Grundrechteagentur (FRA) aus dem Jahr 2014 hat jede 3. Frau in Europa über 15 Jahren sexuelle und/oder körperliche Gewalt erlebt. Die erste repräsentative Studie in Deutschland aus dem Jahr 2004 bestätigt bisherige Forschungen:
• 13% der befragten Frauen und Mädchen zwischen 16 – 85 Jahren haben sexualisierte Gewalt erlebt, die nach der engen juristischen Definition als Straftat gilt, d.h. fast jede siebte in Deutschland.
• 58% der Frauen und Mädchen zwischen 16 – 85 Jahren haben sexuelle Belästigungen erlebt, das ist mehr als jede zweite.
• 40% der Befragten haben körperliche oder sexualisierte Gewalt oder beides erlebt. Kriminalsoziologische Studien weisen auf eine Dunkelziffer hin, d.h. die Zahl der Taten, die nicht durch eine Anzeige bekannt werden, die 5 – 15-mal höher ist.