Antrag Modellversuch „on-demand-Verkehr“

1. Die Kreisverwaltung wird beauftragt, im Jahr 2022 die Durchführung eines Modellversuches zu sog. „On-Demand-Verkehren“ (ÖPNV-Angebote auf Abruf) zu planen. Hierbei soll insbesondere die Fördermittelkulisse eruiert werden und ein für das Kreisgebiet möglichst repräsentatives Testgebiet gewählt werden. 2. Für die Planung des Angebots werden 20.000 € in den Haushalt 2022 eingestellt.

29.11.21 –

Im Ausschuss für Umwelt, Klima, Mobilität und Planung stellen wir folgenden Antrag:

  1. Die Kreisverwaltung wird beauftragt, im Jahr 2022 die Durchführung eines Modellversuches zu sog. „On-Demand-Verkehren“ (ÖPNV-Angebote auf Abruf)
    zu planen. Hierbei soll insbesondere die Fördermittelkulisse eruiert werden und ein für das Kreisgebiet möglichst repräsentatives Testgebiet gewählt werden.
  2. Für die Planung des Angebots werden 20.000 € in den Haushalt 2022 eingestellt.
  3. Die Ergebnisse der Planung werden regelmäßig im Ausschuss für Umwelt, Klimaschutz, Mobilität und Planung vorgestellt.
  4. Es ist beabsichtigt, den Modellversuch in den Jahren 2023 bis 2025 durchzuführen.

Begründung:

Etwa 42% der CO2-Emissionen im Kreis Warendorf stammen aus dem Verkehrssektor.

Der Kreis Warendorf hat es sich zum Ziel gesetzt, den CO2-Ausstoß innerhalb der nächsten Jahre drastisch zu reduzieren.

Hierbei spielen die Angebote des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) eine wichtige Rolle. Im überwiegend ländlich geprägten Kreisgebiet ist die Aufrechterhaltung eines adäquaten ÖPNV-Angebotes zu vertretbaren Kosten eine große Herausforderung.

On-Demand-Verkehre könnten hierbei ein geeignetes Angebot sein, um Lücken zu Hauptverkehrs-knoten zu schließen. Der „Demand-Bus“ fährt ähnlich wie das Anruf-Sammeltaxi nur auf Abruf. Im Gegensatz zum Sammeltaxi verfügt der Demand-Bus aber über deutlich mehr Haltestellen und Flexibilität. Zu festgelegten Betriebszeiten schafft der Demand-Bus für abseits der Hauptachsen des Bahn- und Busverkehrs gelegene Orte einerseits die verbesserte Verbindung zu den Hauptachsen und andererseits neue Direktverbindungen ohne Umwege. Haltestellen können theoretisch überall sein. Es bedarf hierzu keiner entsprechenden Schilder oder Wartehäuschen. 

Die Stadtwerke Münster sammeln mit dem Angebot „Loop“, die Region Hannover mit dem „sprinti“ bereits erste positive Erfahrungen im On-Demand-Verkehr. Nachdem zum 1. August 2021 das novellierte Personenbeförderungsgesetz (PBefG) in Kraft getreten ist, ist eine reguläre Genehmigung von in den ÖPNV integrierten On-Demand-Verkehren zukünftig möglich, weil mit den Linienbedarfsverkehren (§ 44 PBefG) ein entsprechender Angebotstyp definiert und in das Gesetz aufgenommen wurde. Das Wissen um moderne flexible ÖPNV-Angebote gewinnt damit an Bedeutung.

Auch der Kreis Warendorf soll seine Vorreiterrolle im Bereich der Digitalisierung nutzen und ein entsprechendes Demand-Verkehr-Angebot im Modellversuch testen. Mit den gewonnenen Erfahrungen soll betrachtet werden, wie Demand-Busse dazu beitragen können die Angebote des ÖPNV maximal attraktiv zu gestalten und gleichzeitig unnötige Leerfahrten, die hohe Kosten und CO2 Ausstoß verursachen, vermieden werden können.

 

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