Grüne fordern konsequenten Schutz und Selbstbestimmung für Frauen

20.02.25 –

Am Mittwochabend veranstalteten die Grünen im Kreis Warendorf eine Podiumsdiskussion unter dem Motto "Frauenthemen auf die Agenda - Selbstbestimmung, Gewaltschutzhilfegesetz & Abtreibungsrecht" im Mehrgenerationenhaus in Beckum. Expertinnen aus Politik und Beratungsstellen diskutierten aktuelle Herausforderungen und notwendige Verbesserungen im Bereich Frauenrechte und Gewaltschutz.

Die Grüne Direktkandidatin Anja Beiers, die den Abend moderierte, macht bereits in Ihrer Begrüßung deutlich, dass das Thema der Veranstaltung zweifellos mehr in die Öffentlichkeit muss: "Es ist gerade ein paar Tage her, dass viele Organisationen mit der weltweiten Tanzaktion „One Billion Rising“ auch bei uns im Kreis Warendorf beispielsweise in Telgte auf die Gewalt an Frauen und Mädchen aufmerksam gemacht haben. 2013 wurden 360 Mädchen und Frauen durch ihren Partner getötet. Das bedeutet, dass in Deutschland fast jeden Tag ein Femizid stattfand. "

Maria Klein-Schmeink, MdB, bezeichnete das kürzlich verabschiedete Gewalthilfegesetz als "Meilenstein", kritisierte jedoch den späten Umsetzungszeitpunkt: "Dass von Gewalt betroffene Frauen und Kinder erst ab 2032 einen Rechtsanspruch auf Schutz und Beratung haben werden, ist für uns ein großer Kritikpunkt. Ebenso der Ausschluss von trans-, inter- und nicht-binären Personen."

Katja Hermsen vom Frauenhaus Telgte machte auf die anhaltende Problematik von Femiziden aufmerksam, von denen es alleine in diesem Jahr bereits sieben gab und über die kaum gesprochen wird, während andere Tötungsdelikte politisch instrumentalisiert werden.

„Ich bin geschockt und auch wütend darüber, dass wir im Jahr 2025 immer noch diskutieren müssen, ob Frauen selbst über ihren eigenen Körper bestimmen sollten oder ob Frauen, die von Gewalt betroffen sind, kostenfreier Schutz zusteht. Was wir nicht diskutieren, ist aber zum Beispiel die Frage danach, wie wir mit Männergewalt umgehen und Femizide endlich wirksam verhindern wollen.  Das sagt sehr viel über das Patriarchat aus, in dem wir leben“, so Hermsen weiter.

Gabriele van Stephaudt von der Frauenberatungsstelle Beckum machte auf die Dynamiken in Gewaltbeziehungen aufmerksam. Extreme Kontrolle durch den Täter und Isolation des Opfers seien kennzeichnend: "Es braucht verpflichtende Fortbildungen für Fachkräfte, um Gewaltdynamiken richtig einschätzen zu können."

Die Diskutantinnen waren sich einig, dass trotz des Gewalthilfegesetzes weitere Maßnahmen dringend erforderlich sind. Dazu gehören eine Reform des §218 StGB zur Regelung von Schwangerschaftsabbrüchen außerhalb des Strafgesetzbuches sowie eine stärkere Berücksichtigung von Opferrechten in Strafverfahren.

Ingeborg Seliger, OV-Sprecherin der Grünen Beckum, fasste zusammen: "Frauen haben ein Recht auf ein gleichberechtigtes Geschlechterverhältnis und eine Welt ohne Genitalverstümmelung, Früh- und Zwangsverheiratung, Frauenhandel und sexuelle Ausbeutung, und mit Selbstbestimmung in reproduktiven Angelegenheiten. Dafür werden wir Grüne uns weiterhin mit aller Kraft einsetzen."

Die Veranstaltung machte deutlich, dass trotz einiger Fortschritte noch erheblicher Handlungsbedarf beim Schutz und der Gleichstellung von Frauen besteht. Die Grünen im Kreis Warendorf werden diese Themen weiterhin konsequent auf die politische Agenda setzen.

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