Zu Gast in der Alexe Hegemann Kindertagesstätte in Beelen

Beim Rundgang durch die Kindertagestätte in Beelen Marian Husmann und Rita Strecker (v.l.) Über die Lage der Kindertagesstätten informierte sich Marian Husmann, Landtagskandidat der Grünen im Nordkreis Warendorf, am Montagmorgen in Beelen. „Gute Bildung, Erziehung und Betreuung von Kindern ist der Schlüssel für die Zukunftsfähigkeit unseres Landes und deshalb möchte ich von den Expertinnen vor Ort erfahren welche Veränderungen sie sich wünschen“ erklärte Husmann. Bei seinem Besuch in der Alexe Hegemann Kindertagesstätte wurde er von Rita Strecker, Vorsitzende des Vereins Eltern für Kinder e.V., begleitet. Im Vordergrund der Gespräche standen die Auswirkungen des Kinderbildungsgesetzes (Kibiz) auf die Arbeit in der Kindertagesstätte. Husmann kritisierte, dass für die qualitativ gute Arbeit in den Kindertagesstätten zu wenig Geld zur Verfügung stehe. „Wir müssen die pauschalen Zuschüsse pro Kind in bedarfsgerechte Zuschüsse für jede Gruppe ändern“ erklärte der 20-jährige Landtagskandidat der Grünen. Dies, so Husmann, würde auch die Anmeldefrist von knapp einem Jahr auf ein halbes verringern. „Wenn wir alle Kinder optimal fördern wollen brauchen wir dafür aber nicht nur genügend Geld, sondern auch gut ausgebildetes Personal, welches ausreichend bezahlt und anerkannt wird“ zieht Husmann ein Fazit des Besuches.

Beim Rundgang durch die Kindertagestätte in Beelen Marian Husmann und Rita Strecker (v.l.)

Über die Lage der Kindertagesstätten informierte sich Marian Husmann, Landtagskandidat der Grünen im Nordkreis Warendorf, am Montagmorgen in Beelen. „Gute Bildung, Erziehung und Betreuung von Kindern ist der Schlüssel für die Zukunftsfähigkeit unseres Landes und deshalb möchte ich von den Expertinnen vor Ort erfahren welche Veränderungen sie sich wünschen“ erklärte Husmann. Bei seinem Besuch in der Alexe Hegemann Kindertagesstätte wurde er von Rita Strecker, Vorsitzende des Vereins Eltern für Kinder e.V., begleitet. Im Vordergrund der Gespräche standen die Auswirkungen des Kinderbildungsgesetzes (Kibiz) auf die Arbeit in der Kindertagesstätte. Husmann kritisierte, dass für die qualitativ gute Arbeit in den Kindertagesstätten zu wenig Geld zur Verfügung stehe. „Wir müssen die pauschalen Zuschüsse pro Kind in bedarfsgerechte Zuschüsse für jede Gruppe ändern“ erklärte der 20-jährige Landtagskandidat der Grünen. Dies, so Husmann, würde auch die Anmeldefrist von knapp einem Jahr auf ein halbes verringern. „Wenn wir alle Kinder optimal fördern wollen brauchen wir dafür aber nicht nur genügend Geld, sondern auch gut ausgebildetes Personal, welches ausreichend bezahlt und anerkannt wird“ zieht Husmann ein Fazit des Besuches.

1.KiTas: Kinder brauchen mehr

Gute Bildung, Erziehung und Betreuung von Kindern ist der Schlüssel für die Zukunftsfähigkeit unseres Landes. Wir wollen Kinder konsequent in den Mittelpunkt stellen. Alle Kinder sollen optimal gefördert werden. Dafür brauchen wir in allen Kindertageseinrichtungen eine hohe Qualität und ein bedarfsgerechtes Angebot. Entscheidend dafür sind gut ausgebildetes Personal und bessere Arbeitsbedingungen.

Bildung von Anfang an

Kinder haben das Recht auf die bestmögliche Förderung, damit ihre Persönlichkeitsentwicklung unterstützt und ihre Talente entwickelt werden können. Investitionen in frühkindliche Bildung zahlen sich aus. Wissenschaftliche Studien belegen das. Je länger Kinder eine Kindertagesstätte besuchen, desto besser sind die späteren Bildungsabschlüsse. Und Kitas können mit qualifiziertem Personal und guter Ausstattung mögliche Defizite ausgleichen. Kinder möglichst früh, qualifiziert und individuell zu fördern und in Kooperation mit dem Gesamtsystem, Eltern auf Augenhöhe in ihrer Erziehungskompetenz zu stärken, ist gesellschaftliche Aufgabe und die Basis für ein gerechtes Bildungssystem. Wir möchten, dass alle Kinder das Angebot einer Kita nutzen.

Wir wollen in NRW die Kita der Zukunft zu einem Haus des Lebens und Lernens machen. Dieser Prozess soll sich am Leitbild einer Bildung für nachhaltige Entwicklung orientieren. Dadurch entstehen neue und veränderte Anforderungen. Bereits heute wird in der Kindertagesbetreuung engagierte und gute Arbeit geleistet, die in der gesellschaftlichen Anerkennung und bei der Entlohnung zu wenig gewürdigt wird. Wir wollen das Ausbildungs- und Qualifikationsniveau der Erzieherinnen und Erzieher schrittweise erhöhen. Entsprechend europäischen Standards fordern wir einen (Fach)Hochschulabschluss für das pädagogische Personal in Kindertagesstätten – zunächst auf Leitungsebene. Darüber hinaus wollen wir Weiterbildungsmöglichkeiten schaffen, um alle in Kitas tätigen Kräfte entsprechend der Bedeutung der frühkindlichen Bildung weiter zu qualifizieren – keine Berufsgruppe in der Kita soll außen vor gelassen und hinsichtlich der Qualifizierung abgehängt werden: Wir setzen weiterhin auf einen multiprofessionellen Personalmix. Die Höherqualifizierung der Fachkräfte muss sich auch in der Entlohnung ausdrücken.

Mit diesem multiprofessionellen Personalmix wollen wir Bildungsziele erreichen, die wir in einem Bildungsplan für NRW festlegen.

Wir wollen keine Verschulung der Kitas, sondern eine Bildungsvereinbarung, die den Entwicklungsprozessen von Kindern gerecht wird und die die an den Kitas beteiligten Kräfte mit einbezieht.

Zu einer exzellenten Kita gehören auch Naturerleben, Interkulturalität, viel Bewegung und Sport sowie gesunde Ernährung. Hierzu wollen wir landesweit bessere Standards festschreiben. Eine hervorragende Kinderbildung braucht eine mitbestimmende Elternvertretung auf allen Ebenen, nicht nur in den Kitas selbst, sondern auch auf kommunaler und auf Landesebene.

Wir Grünen wollen ein neues Kindertagesstättengesetz, das die Förderung der Kinder durch genügend qualifiziertes Personal wieder verbessert. Nur so können wir Kinder individuell fördern. Dazu ist ein finanzieller Zuschuss für Einrichtungen notwendig, die Fachkräfte mit einem Hochschulabschluss einstellen. Das ist internationaler Standard!

Notwendig ist auch ein breites Fortbildungsprogramm, um die Potentiale der Erzieherinnen und Erzieher und Kinderpflegerinnen und -pfleger besser zu erschließen. Wir wollen die notwendigen Strukturen schaffen, damit eine bessere Durchlässigkeit der verschiedenen Berufsbilder in der Kita möglich wird. Für Tagesmütter und -väter wird es nur dann Landeszuschüsse geben, wenn diese über eine Grundqualifikation von mindestens 160 Stunden verfügen und die Kommunen mindestens vier Euro pro Kind und Stunde an Vergütung bezahlen.

Grünes Ziel ist eine bessere Personalausstattung mit höher qualifiziertem Personal. Zur Entlastung der jetzigen Situation muss das Land zusätzliche Ergänzungskräfte für Kinder unter drei Jahren finanzieren.

Wir wollen Personalstandards und Gruppengrößen an wissenschaftlichen Empfehlungen orientieren. Dies bedeutet drei bis vier Kinder unter drei Jahren pro Fachkraft und höchstens acht Kinder pro Fachkraft für Kinder ab drei Jahren und folgende Gruppengrößen: für Kinder unter drei Jahren bis zu maximal zehn Kinder und für Kinder über 3 Jahre maximal 20 Kinder.

Sozial gerecht von Anfang an

Gerade Kinder aus bildungsfernen Schichten fördert unser Bildungssystem viel zu wenig. Deshalb brauchen Kitas in sozialen Brennpunkten mehr Zuschüsse als anderswo. Wichtig ist eine intensive Elternarbeit, um die Erziehungskompetenz der Eltern zu stärken.

Wir wollen mehr und besser ausgestattete Familienzentren, die diese Kinder und Familien umfassend stärken und unterstützen können. Dazu werden wir mit den Trägern der Freien Wohlfahrtspflege und den Kommunen einen Arbeitsprozess zur Weiterentwicklung anstoßen, der den Ausbau, die Qualitätsentwicklung und die Finanzierung sicherstellt. Dabei ist die willkürliche Beschränkung der Familienzentrumskontingente auf eine Drittel der Kitas zu überprüfen und an die örtliche Bedarfssituation anzupassen.

Für finanziell schwache Eltern darf es keine finanziellen Hinderungsgründe für den Kindergartenbesuch ihrer Kinder geben. So soll das Mittagessen für diese Kinder kostenlos sein, perspektivisch auch für alle anderen Kinder.

Probleme beim Erwerb der deutschen Sprache haben nicht allein Kinder mit Migrationsgeschichte, sondern es hat ebenso etwas mit der sozialen Herkunft zu tun. Eine zusätzliche vorschulische Sprachförderung sollte möglichst früh einsetzen. Ob sie notwendig ist, sollen bei Kita-Kindern die vertrauten Erzieherinnen und Erzieher feststellen, die dann auch selbst die Sprachförderung vornehmen. Dabei ist die notwendige Koordinierung und Qualifizierung sicherzustellen

Die Kita ist der Ort für alle Kinder, unabhängig von der Herkunft, einer Behinderung oder davon, ob ein Kind aus armen oder reichen Verhältnissen stammt. Für Kinder mit Behinderung brauchen wir bedarfsgerecht zusätzliche Plätze in den Regelkindergärten mit der entsprechenden heilpädagogischen Förderung. Sondereinrichtungen wollen wir umwandeln.

Es ist ungerecht, dass Familien je nach Wohnort unterschiedliche Elternbeiträge zu zahlen haben. Gerade in Städten und Gemeinden mit einer einkommensschwachen Bevölkerung sind die Beiträge oft besonders hoch. Um diese soziale Spaltung abzubauen, wollen wir eine landeseinheitliche, soziale Staffelung der Elternbeiträge, die maximale Elternbeiträge für die einzelnen Einkommensstufen festlegt. Das Land soll Kommunen, die die gesetzlich festgelegte Elternbeitragsquote nicht erreichen, das Defizit hälftig ersetzen. Wir treten grundsätzlich für ein steuerfinanziertes Bildungssystem ein. Deshalb wollen wir die Elternbeiträge in den Kitas perspektivisch abschaffen.

Bedarfsgerecht von Anfang an

Unser Ziel ist es, Familie und Beruf durch ein bedarfsgerechtes Betreuungsangebot besser miteinander zu vereinbaren. Im Bund haben wir 2004 mit dem Tagesbetreuungsausbaugesetz den Startschuss für den Ausbau von Betreuungsplätzen gegeben und uns damit gegen die Bewahrer eines konservativen Familienbildes durchgesetzt.

Nordrhein-Westfalen ist heute bundesweites Schlusslicht beim Ausbau der Kindertagesbetreuung für Kinder unter drei Jahren – trotz der bundesweiten Förderung des Ausbaus der U3-Plätze. Schuld daran ist die schwarzgelbe Landesregierung. Sie investiert selbst nichts in den Ausbau und verweigert den Kommunen ihnen zustehende Bundesmittel.

Wir wollen die Kommunen dabei unterstützen, dass sie möglichst früh den Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz für Kinder ab einem Jahr erfüllen. Sie sollen zugesagte und möglichst auch weitere Bundesmittel tatsächlich erhalten. Das Land muss alle selbstgesetzten Beschränkungen beim U3-Ausbau (U3-Kontingente) aufheben und die kommunalen Ausbaupläne eins zu eins mitfinanzieren.

Das KiBiz muss in die Generalrevision

Durch das sogenannte KiBiz haben sich die Rahmenbedingungen der Kindergärten in NRW massiv verschlechtert. Weniger Personal, mehr zusätzliche Aufgaben und Bürokratie für die Erzieherinnen und Erzieher, weniger Bedarfsgerechtigkeit für die Eltern.

Wir Grünen wollen ein anderes Finanzierungssystem, damit die Betreuungsangebote kindgerechter werden. Kinder sind unterschiedlich. Je nach Alter und Herkunft brauchen sie ein unterschiedliches Maß an Zuwendung. Das ist mit einer Pauschale pro Kind völlig unvereinbar. Wenn wir hier in Richtung Gruppenpauschale umsteuern, hat das noch weitere Vorteile: Die Träger bekommen mehr Planungssicherheit und Eltern und Kinder flexiblere Betreuungsangebote. Es ist nicht zeitgemäß, dass sich Eltern frühzeitig und für ein Jahr auf bestimmte Betreuungszeiten pro Woche verpflichten müssen. Notwendig sind vielmehr flexible und kindergerechte Öffnungs- und Betreuungszeiten, auch für Randzeiten oder an Samstagen.

Die Zusammenarbeit von Eltern und Kitas ist wichtig und wünschenswert. In jeder Einrichtung müssen die Eltern die Möglichkeit haben, mitzuwirken, insbesondere wenn es um die Regelung der Öffnungszeiten geht. Auch auf kommunaler und Landesebene möchten wir Grünen das Elternengagement stärken. Entsprechende Initiativen werden wir fördern.

Bildung, Erziehung und Betreuung von Kindern sind unterfinanziert

Die politischen PR-Abteilungen der Regierungsparteien behaupten, diese würden viel mehr Geld in die Kindertagesbetreuung stecken. Tatsächlich steigen in vielen Bundesländern die Ausgaben – doch nur aufgrund der zusätzlichen Plätze. Die Ausgaben pro Kind steigen nicht. Aber gerade das ist ein Gradmesser für ein bedarfsgerechtes und vor allem kindgerechtes Betreuungsangebot. Für ein hohes Niveau sind noch enorme finanzielle Anstrengungen notwendig.

150 Millionen Euro vom Bund als Teil der Gesamtbetriebskosten von mindestens 3,5 Milliarden Euro im Jahr 2014 sind zu wenig. Wir fordern vom Bund eine stärkere finanzielle Beteiligung. Die jetzt schon fließenden Bundesmittel müssen in den Kitas ankommen. Die jetzige Landesregierung nutzt sie zum Stopfen von Haushaltslöchern. Das muss endlich ein Ende haben!

Öffentliche Zuschüsse an privat gewerbliche Kindergartenträger lehnen wir ebenso ab wie Gütesiegel: Beides führt zu Zweiklassen-Einrichtungen, was wir nicht wollen.

Wir wollen den Geburtenrückgang nicht zu Einsparungen nutzen, sondern die Mittel weiterhin in die Bildung, Erziehung und Betreuung von Kindern investieren.

Wir gestalten den Übergang von der Kita in die Schule

Noch immer gibt es einen Bruch zwischen der Kita und dem Eintritt in die Schule. Wir wollen den Übergang von Kita zu Schule besser gestalten. Die Zusammenarbeit zwischen beiden Institutionen muss gestärkt werden. Dazu sollen Bildungsvereinbarungen und Lehrpläne aufeinander abgestimmt werden. Gemeinsames Arbeiten der Beschäftigten beider Bereiche und gemeinsame Fort- und Weiterbildung sollen die Kontinuität zwischen Elementarpädagogik in der Kita und Primarpädagogik in der Grundschule gewährleisten.

Wir wollen

mehr Zeit für die Förderung von Kindern durch mehr und höher qualifiziertes Fachpersonal;

dass das KiBiz in die Generalrevision kommt. Wir wollen ein Finanzierungssystem auf Basis einer Gruppenpauschale und perspektivisch die Elternbeiträge abschaffen;

die landesrechtlichen Fesseln bei der Schaffung eines bedarfsgerechten Betreuungsangebots lösen.

 

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