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22.12.22 –
Die Grünen im Kreis Warendorf lenken nach der Weltnaturschutzkonferenz in Montreal ihren Blick auf den Naturschutz vor Ort. „Es ist ein wichtiges Signal, dass sich rund 200 Länder darauf geeinigt haben, mindestens 30 Prozent ihrer Land- und Meeresflächen bis 2030 unter Schutz zu stellen. Umgesetzt werden müssen diese Ziele weltweit aber vor Ort – also auch bei uns im Kreis Warendorf“, kommentiert Katja Behrendt, Sprecherin der Grünen im Kreis Warendorf.
Laut Zahlenspiegel vom Kreis Warendorf sind seit mindestens fünf Jahren gleichbleibend 4,4 Prozent der Fläche als Naturschutzgebiet und seit vier Jahren gleichbleibend 21,6 Prozent als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen. Noch ist nicht klar, ob auch die weniger stark geschützten Landschaftsschutzgebiete in Deutschland zum erklärten 30-Prozentziel hinzugerechnet werden dürfen. „Unabhängig davon, welcher Qualitätsstandard herangezogen wird, ist sicher: Wir müssen unsere Natur stärker in den Blick nehmen. Wir haben keine Zeit mehr zu verlieren, denn das Massenaussterben schreitet lautlos voran.“ Viele Tier- und Pflanzenarten seien aufeinander angewiesen. Das Verschwinden einzelner Arten könne ganze Ökosysteme in Gefahr bringen. „2017 veröffentlichten Krefeder Forscher eine Studie, die einen Rückgang von mindestens 75 Prozent der fliegenden Insekten in nordrhein-westfälischen Schutzgebieten in den vergangenen 27 Jahren feststellte“, erläutert Valeska Grap von der grünen Kreistagsfraktion. Es werde vermutet, dass das Insektensterben in engem Zusammenhang mit dem Pestizideinsatz durch die an Schutzgebiete angrenzende intensive Landwirtschaft stehe. 60 Prozent der Schutzgebiete in Deutschland sind kleiner als 50 Hektar (ha) und könnten daher Einträge von Pestiziden und Dünger von außen nicht abfangen. „In diesem Zusammenhang ist auch der Beschluss der Weltnaturschutzkonferenz zur Reduktion von Pestiziden und Dünger zu sehen. Stirbt der Bestand der Insekten, so sterben auch die Vögel“, gibt Grap zu Bedenken. Das Artensterben rangiere auf dem gleichen dramatischen Niveau wie die Klimakrise. Die Menschheit rase auf einen Abgrund zu, was nur noch durch eine Vollbremsung zu verhindern sei.
Ein Beispiel für einen anhaltenden Bestandsrückgang verzeichnet der Kreis Warendorf auch bei den Kiebitzen. Gab es 2003 noch etwa 1400 Brutpaare, waren es 2017 nur noch knapp 600. In den vergangenen Jahren nahm die Zahl laut Kreisverwaltung weiter rapide ab. „Ohne wirksame Maßnahmen wird der Kiebitz sehr bald in unserer Agrarlandschaft ausgestorben sein“, betont Behrendt. Der Kreis Warendorf hat unterschiedliche Schutzprogramme initiiert, um die Bestände der Bodenbrüter zu sichern. Ein Baustein ist der Vertragsnaturschutz in Schutzgebieten, der für Landwirte zusätzliche Fördermittel bereitstellt. Nach Meinung der Grünen im Kreis wäre es wünschenswert, wenn die positiven Signale der Weltnaturschutzkonferenz in Montreal dazu führten, dass auch der Naturschutz im Kreis Warendorf weiteren Schub bekäme
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