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20.12.22 –
Der Warendorfer Kreisverband von Bündnis 90/Die Grünen begrüßt die Initiative der Stadt Münster und sieht darin einen guten Anfang, der mittelfristig auch auf die umliegenden Landkreise ausgedehnt werden müsse, um einen verkehrspolitischen Effekt zu erreichen.
Ali Baş, Sprecher des Kreisverbandes und der grünen Kreistagsfraktion macht auf die Unterschiede in den Finanzierungsmöglichkeiten aufmerksam: „Münster möchte nachvollziehbar den Verkehr in der Stadt verringern und schafft ein attraktives Angebot, das durch entsprechende Veränderungen in der Parkraumbewirtschaftung finanziert werden soll. Auch hat die Stadt Münster eigene Stadtwerke, mit der sich so was schneller umsetzen lässt. Ähnliches geschieht derzeit auch bei der Stadt Hamm, die ebenfalls ein 29€-Ticket für den Stadtverkehr einführt.
Diese Möglichkeiten haben wir im Kreis Warendorf nicht, so dass wir ein entsprechendes Angebot aus den Haushalten finanzieren müssten.
Aus verkehrspolitischer Sicht ist es sinnvoll, ein günstiges und attraktives ÖPNV-Ticket für die Region zu haben, hier muss aber eine detaillierte Diskussion und Prüfung in den Kreisen, Städten und Gemeinden erfolgen. Da der Haushalt des Kreises Warendorf schon verabschiedet ist, ist der Zug für 2023 allerdings schon ohne uns abgefahren.“
Uli Schlösser, Mitglied des Kreistages und der Verbandsversammlung des „Zweckverbandes Mobilität Münsterland“ (ZVM) hält eine schnelle Kostenabschätzung gleichwohl für sinnvoll: „Mindereinnahmen entstehen durch die Differenz zwischen den 49 Euro für das Deutschlandticket und den 29 Euro. Es gibt aber auch Untersuchungen, die zu dem Schluss kommen, dass diese Differenz durch eine höhere Nutzung nahezu ausgeglichen wird. Sollte sich also für die Folgejahre eine kostengünstige Chance ergeben, dann müssen wir die im Interesse unserer Bürgerinnen und Bürger auch ergreifen.“ Schlösser sieht den ZVM in einer zentralen Position, weist aber auch auf weitere Möglichkeiten hin: „Die aktuelle Diskussion um die notwendige Verkehrswende kann zu einer Aufstockung der Mittel durch das Land, den Bund, oder auch durch die EU führen. Dadurch können sich Möglichkeiten für das Münsterland oder auf Westfalen-Ebene ergeben. Die kleinste aber auch schnellste und aus Verkehrssicht effektivste Variante kann auch in der Stadtregion liegen. Das würde viele Berufspendler*innen auf die Schiene bringen und könnte mit weniger Beteiligten verhandelt werden.“
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