Grüne und Landwirtschaft setzen Dialog fort

Regionalvermarktung wird begrüßt – weiteres Treffen mit Stiftung Westfälische Kulturlandschaft geplant

14.03.24 –

Der Kreisverband der Grünen und die Landwirtschaft setzen ihren Dialog fort. Nachdem sich Sprecherin Katja Behrendt mit einer Delegation und der Kreisverband Warendorf des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbandes (WLV) im vergangenen Jahr bereits rund um Fragen des nachhaltigen Wassermanagements ausgetauscht hatten, trafen sich die Grünen jetzt erneut mit den Vorstandsmitgliedern Andreas Westermann und Johannes Bühlmeyer sowie Geschäftsführer Dr. Matthias Quas. Auch die grüne Landtagsabgeordnete Hedwig Tarner folgte der Einladung.

Nach einer Aussprache zu den aktuellen Bauernprotesten und zur aktuellen Situation der Landwirtschaft im Kreisgebiet diskutierten die Teilnehmenden die geplante Tierwohlabgabe, den Aufbau einer Regionalvermarktung und die direkte Einbindung der Landwirtschaft in die Lieferketten für Schulmensen und Kita-Verpflegung. „Aus unserer Perspektive gibt es neben Kontroversen auch viele Überschneidungen von grünen Forderungen und den Anliegen der Landwirtschaft. Ich finde es wichtig, da, wo sich Synergien ergeben, an einem Strang zu ziehen“, so Behrendt.

Eine Tierwohlabgabe ist bereits 2020 durch das Kompetenzzentrum Nutztierhaltung, besser bekannt als die „Borchert-Kommission“, ins Spiel gebracht worden, ist aber in der vergangenen Legislaturperiode nicht weiterverfolgt worden. In der Landwirtschaft wird der aktuell vom Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir geplanten „Tierwohlcent“ auf Fleisch und Fleischprodukte für den Umbau der Tierhaltung kritisch diskutiert. „Wichtig ist aber, dass das Geld auch bei uns ankommt“, so der Vorsitzende.

Interesse zeigten die Grünen auch an der Projektidee des landwirtschaftlichen Kreisverbandes, die direkte Vermarktung in einem Radius von 75 Kilometern rund um Warendorf und Münster zu stärken. „Wir unterstützen das Anliegen“, betont Tarner. Lebensmittel aus der Region haben kurze Transportwege und verringern schädliche Treibhausgase. Regionale Vermarktungsstrukturen stärken die Landwirtschaft und Verarbeitungsbetriebe. „So bleibt die Wertschöpfung in der Region, Arbeitsplätze in der lokalen Wirtschaft werden gesichert und die Transparenz für Verbraucherinnen und Verbraucher gestärkt“, betont die grüne Landtagsabgeordnete. Dr. Quas machte aber deutlich, dass für den Aufbau der Struktur Fördermittel notwendig seien und dieser Antrag gerade erarbeitet werde. Tarner sicherte zu, sich auf Landesebene für eine Unterstützung einzusetzen.

„Wenn wir eine regionale Vermarktungsstruktur hätten, könnte diese bestenfalls auch für die Mensa- und für die Kita-Verpflegung einen Gewinn darstellen“, meinte Behrendt. Sie will für das Anliegen im Kreis sensibilisieren. Die Versorgung von Kantinen, Mensen und Betreuungseinrichtungen sei mit einem Anteil von 43 Prozent an zubereiteten Mahlzeiten längst kein Nischenmarkt mehr. Der Einsatz der Landwirtschaft im Kreis Warendorf für den Naturschutz mit dem W-Land-Projekt soll bei einem Folgetreffen zusammen mit der Stiftung Westfälische Kulturlandschaft diskutiert werden.

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