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25.03.23 –
Unter den Titel „Wassermanagement in Zeiten der Klimakrise“ befasste sich der Kreisverband der Grünen am Wochenende in einer ganztägigen Konferenz mit den Folgen der Klimakrise für den natürlichen Wasserhaushalt des Münsterlandes und den notwendigen Konsequenzen für die Wasserwirtschaft. Kreisverbandssprecherin Katja Behrendt: "Wir haben über Lösungsansätze diskutiert, wie wir nicht mehr Grundwasser nutzen als neugebildet wird, wie wir unsere Flüsse besser schützen und zu einer wassersensiblen Stadtplanung beitragen können. Wir müssen weg von der Idee, Wasser überall möglichst schnell abzuleiten. Wir brauchen Schwammstädte mit dezentralen Entwässerungsmöglichkeiten und Landschaften mit Schwammfunktion - mit mehr regulierbaren Stauen in Entwässerungsgräben, um im Winter mehr Wasser in Wäldern und Wiesen zu halten, ohne die Bewirtschaftung im Sommer unmöglich zu machen. Als Grüne würden wir es unterstützen, wenn ein entsprechendes Pilotprojekt auch bei uns im Kreis Warendorf angeschoben werden würde." Es gehe nicht allein darum, sparsam mit Wasser umzugehen, sondern sorgsam damit zu sein.
Prominentester Teilnehmer der Konferenz war der Landesminister für Umwelt, Naturschutz und Verkehr, Oliver Krischer. Er wies in seinem Redebeitrag darauf hin, dass lange niemand mit den neuen Problemen in der Wasserwirtschaft gerechnet hat. „Diese Fragen gab es bisher nicht, und wir arbeiten derzeit daran, die Datengrundlagen und die rechtlichen Voraussetzungen für notwendige Änderungen in der Wasserwirtschaft zu schaffen. Der Klimawandel stellt gerade die Wasserwirtschaft vor große Herausforderungen. Denen stellen wir uns. Die gerade veröffentlichte Nationale Wasserstrategie des Bundes ist ein wichtiger Schritt, den wir nun für NRW weiter konkretisieren müssen. Wir stellen die einseitig ausgerichtete Entwässerungslandschaft in Frage und entwickeln sie weiter hin zu einer ökologischen und nachhaltigen Bewirtschaftung einer Schwamm-Stadt und Schwamm-Landschaft. Damit können wir unserer Verpflichtung zur Daseinsvorsorge weiter nachkommen und klimabedingten Wasserkrisen wie Starkregen und langanhaltender Trockenheit besser begegnen."
Die nationale Wasserstrategie und der Aktionsplan natürlicher Klimaschutz waren die zentrale Themen von Jan-Niclas Gesenhues aus Steinfurt, umweltpolitischer Sprecher der grünen Bundestagsfraktion. „Geschätzte 50 Millionen Tonnen Kohlenstoffdioxid, rund sieben Prozent aller Emmissionen in Deutschland, entweichen jährlich aus trockengelegten Mooren, und wir werden unsere Klimaziele verfehlen, wenn wir nicht stark in den natürlichen Klimaschutz gehen. Wir müssen dem Naturschutzgesetz ein Renaturierungsgesetz an die Seite stellen.“ Im Kreis Warendorf rückt diezbezüglich das Füchtorfer Moor in den Fokus. "Über den Aktionsplan werden in den kommenden vier Jahren vom Bund vier Milliarden Euro beispielsweise für die Wiedervernässung von Mooren bereitgestellt. Ich würde es befürworten, wenn unser Moor davon profitiert und der Erhaltungszustand dieses seltenen Lebensraumes in Füchtorf auch im Sinne der biologischen Vielfalt verbessert wird", meinte Behrendt.
Einen tiefen Einblick in den aktuellen Forschungsstand gab Dr. Christian Hildmann vom Forschungsinstitut für Bergbaufolgelandschaften. „Die Abläufe in der atmosphärischen Wasserzirkulation sind noch nicht vollständig erforscht. Was wir aber wissen ist, dass es auch dort Kipppunkte gibt. Wasserreiche - humide – Landschaften ziehen weiteres Wasser durch Regen an. Wenn das Land aber dauerhaft austrocknet, kehrt sich der Kreislauf um und das Wasser wird vom Land zu den Meeren transportiert, wo es dann abregnet. Dann haben wir wirklich ein Problem.“
In der folgenden Arbeitsphase, in denen Fachleute wie Moritz Hillebrand vom Wasser- und Bodenverband im Kreis Warendorf und Michael Elmer vom Landesbetrieb Wald und Holz NRW anhand von Praxisbeispielen mögliche Handlungsoptionen aufzeigten, wurden in Workshops konkrete Schritte für die Politik im Münsterland diskutiert. Zielgruppe der Konferenz waren die befassten Politikerinnen und Politiker aus den Kreistagen und Räten des Münsterlandes, sowie weitere fachlich interessierte Akteure.
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