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23.10.14 –
Am Donnerstag, den 23.10.2014, haben Vertreter der Stadt Drensteinfurt
und der Bürgerinitiative gegen Gasbohren BIGG Drensteinfurt rund 90.000
Unterschriften gegen unkonventionelle Gasförderung auf der Konferenz der
Umweltminister der Länder in Heidelberg übergeben. Die Unterschriften
wurden entgegengenommen von den Ministern Johannes Remmel,
Nordrhein-Westfalen, und Franz Untersteller, Baden-Württemberg, sowie
dem Staatssekretär im Bundesumweltministerium, Jochen Flasbarth.
Übergeben wurden die Unterschriften durch den Bürgermeister Carsten
Grawunder, der Stadträtin Raphaela Blümer, den Vorsitzenden der BigG
Drensteinfurt Stefan Henrichs und den Mitautor der Korbacher Resolution
und Initiator der Unterschriftensammlung, Jürgen
Blümer. Stadträtin und Bürgermeister vertraten mit Drensteinfurt eine
Stadt, die sich bereits sehr früh gegen Fracking ausgesprochen und die
Korbacher Resolution als eine der ersten Kommunen in Deutschland
unterzeichnet hat.
Mit der Übergabe der Unterschriften forderten die Stadt Drensteinfurt und
die BigG Drensteinfurt im Namen aller UnterzeichnerInnen von den
Umweltministern der Länder, mit dem Ausstieg aus der Nutzung fossiler
Energieträger ernst zu machen und eine Brückentechnologie wie Fracking
zu verhindern. Keinesfalls soll der Bundesrat als Vertreter der Länder
den Gesetzesplänen der Bundesregierung zustimmen, in denen Fracking
unter bestimmten Umständen ermöglicht wird.
Der Umweltminister von Nordrhein-Westfalen, Johannes Remmel, wurde insbesondere
auf die Situation in Ascheberg angesprochen. Dort im südlichen Münsterland
soll ab 2015 mit Probebohrungen in Kohleflözen begonnen werden.
Bürgermeister Carsten Grawunder stellte nachdrücklich klar, dass er diese
Methode der unkonventionellen Gasförderung ablehnt. Remmel machte deutlich, dass er auch weiter
zu dem Moratorium in seinem Bundesland stehe, welches die Förderung von unkonventioellem
Erdgas untersagt. Der Minister betonte, dass es hier keine Begriffsaufweichung
geben dürfe.
Remmel, Untersteller und Flasbarth stimmten darin überein, dass sie sich insbesondere für
eine rasche Umsetzung der Energiewende einsetzen werden. Darin sahen die Politiker
den sichersten Weg, den Abbau fossiler Energieträger zu unterbinden.
"Die Übergabe der Unterschriften zu diesem Zeitpunkt war genau richtig", so dass Resümee
von Jürgen Blümer. "Wir haben damit deutlich gemacht, dass weder die PolitikerInnen vor
Ort noch die Menschen im Münsterland bereit sind, der Zerstörung Ihrer Heimat tatenlos zuzusehen."
Der Umweltschützer sieht in der Ankündigung von HammGas, in wenigen Monaten mit den Bohrungen
anzufangen, einen späten aber lauten Weckruf: "Es ist zwar Fünf vor Zwölf, aber
noch können wir den Irrsinn der Gasförderung stoppen!"
Die 90.000 Unterschriften, die in Heidelberg
übergebenen wurden, wurden seit Mai 2013 von zahlreichen Bürgerinitiativen
in ganz Deutschland zur Unterstützung der Korbacher Resolution gesammelt.
Zusätzlich war die Aktion auf dem Internet-Portal 'openPetition'
erreichbar, wo die Unterschriften auch Online abgegeben werden konnten.
Die Korbacher Resolution wurde im Mai 2013 aufgesetzt und wird heute von
über 260 Vereinen, Initiativen, Gruppen, Unternehmern, Parteien und
Kommunen unterstützt. In der Resolution wird u.a. ein vollständiges
Fracking-Verbot, eine Novellierung des Bergrechts und eine konsequente
Umsetzung der Energiewende gefordert.
Die Beschlüsse gegen Fracking und für die Korbacher
Resolution hat der Drensteinfurter Stadtrat stets einstimmig
verabschiedet. Die BIGG Drensteinfurt ist Erstunterzeichner der
Korbacher Resolution und engagiert sich seit über zwei Jahren aktiv auf
allen Ebenen gegen Fracking. Zuletzt unterstützte die Bürgerinitiative
die Stadt Drensteinfurt bei der Abfassung eines Einspruchs zur
Verlängerung der Aufsuchungserlaubnis für unkonventionelles Erdgas im
Feld Nordrhein-Westfalen Nord.
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