
17.02.16 –
Sehr geehrter Herr Landrat,
den Medien ist zu entnehmen, dass zahlreiche kleine Fließgewässer im Münsterland einen massiven Befall mit Abwasserpilzen aufweisen, der gut sichtbar ist.
Diese Abwasserpilze – eine Gemeinschaft aus verschiedenen Bakterien – ist ein Anzeiger für sehr stark verschmutzte Gewässer (Gewässergüteklasse IV). Er bildet sich in Gewässern, in denen über einen längeren Zeitraum organische Abwässer eingeleitet werden. Dies sind häufig Einleitungen von Sickerwässern und Gärsäften aus landwirtschaftlichen Betrieben, insbesondere aus den Silagehaufen von Biogasanlagen oder Viehbetrieben.
Diese Einleitungen verschmutzen massiv das Wasser, das unsere Lebensgrundlage ist, mit langfristigen Folgen für die Pflanzen und allen Lebewesen in den betroffenen Gewässern.
Die untere Wasserbehörde des Kreises ist für die Güte der Gewässer zuständig. Deshalb folgende Fragen an den Kreis:
Ausmaß der Betroffenheit:
1. Wie viele Bäche und Kleingewässer im Kreis sind von dem Abwasserpilz betroffen?
2. Wo liegen diese Gewässer?
Meldung der belasteten Gewässer:
3. Durch wen erhält der Kreis Kenntnis von belasteten Gewässern?
4. Prüft der Kreis selbst die Qualität der Gewässer?
Verursacher:
5. Hat der Kreis hinreichende Anstrengungen unternommen, einzelne Verursacher zu finden?
6. Konnte der Kreis Verursacher einzelner Belastungen feststellen?
7. Welche Erklärungen gibt es zu den Verunreinigungen?
8. Entstehen die Belastungen nur bei unsachgemäßen Umgang mit Silagen?
Geplante Maßnahmen:
9. Sind konkrete Maßnahmen geplant, die die Belastungen der Gewässer durch nährstoffreiche Einträge reduzieren?
10. Gibt es Gespräche mit der Landwirtschaftskammer, den Naturschutz- und den Fischereiverbänden, um Strategien zu entwickeln?
11. Welche Maßnahmen ergreifen die anderen Münsterlandkreise um ihre Gewässer zu schützen?
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