Gelungenes Projekt in Gronau

On-Demand-Verkehr mit Fördermitteln umgesetzt

20.11.23 –

Um sich über ein gut funktionierendes Konzept im Bereich der „ÖPNV-Angebote auf Abruf“ zu informieren, hat die Kreistagsfraktion Bündnis90/Die Grünen kürzlich Gronau besucht. Der städtische Baurat, Ralf Gross-Holtick, berichtete ausführlich über den Verlauf des dortigen Projektes „G-mobil“, von der Datenanalyse der Fahrgastzahlen über die Bewerbung für Fördermittel bis zur Umsetzung im heutigen Stadtverkehr.

Gronau ist es gelungen, mit dem Förderprogramm „Mobil.NRW – Modellvorhaben innovativer ÖPNV im ländlichen Raum“ eine fahrgastfreundliche Alternative zum Individualverkehr anzubieten. Seit Beginn des Jahres 2021 können die Bürgerinnen und Bürger den Service nutzen und über 130 Haltestellen anfahren lassen. Die Nutzerzahl steigt stetig. Buchungen sind zu Beginn per Telefon und App möglich gewesen und werden heute überwiegend digital durchgeführt. 

Auch in Münster mit dem Angebot „Loop“ sowie in der Region Hannover mit dem „sprinti“ werden erste positive Erfahrungen gesammelt.

Daher trifft es bei Hubert Grobecker, Mitglied im Ausschuss für Umwelt, Klimaschutz, Planung und Mobilität, auf wenig Verständnis, dass der im Herbst 2021 vom Kreistag beschlossene Antrag auf Durchführung eines Modellversuchs „On-Demand-Verkehr“ noch immer nicht umgesetzt wurde. Bis heute ist kein Pilotprojekt gestartet worden. Insbesondere die Fördermittelkulisse sollte eruiert werden und ein für das Kreisgebiet möglichst repräsentatives Testgebiet gewählt werden.

Der Kreis Warendorf hat es sich zum Ziel gesetzt, den CO2-Ausstoß innerhalb der nächsten Jahre drastisch zu reduzieren. Ein großes Einsparpotential bietet der Verkehrssektor, der ca. 42% der CO2-Emissionen im Kreis ausmacht. Fraktionsvorsitzende Valeska Grap betont: „Die angestrebte Verkehrswende bietet große Möglichkeiten zur Verringerung des schädlichen Treibhausgases. Die vielfältigen Fördermöglichkeiten müssen jetzt genutzt werden. “

On-Demand-Verkehre können ein geeignetes Angebot sein, um Lücken zu Hauptverkehrsknoten zu schließen. Zu festgelegten Betriebszeiten schafft der Demand-Bus einerseits die verbesserte Verbindung zu den Hauptachsen und andererseits neue Direktverbindungen ohne Umwege. Leerfahrten der herkömmlichen Buslinien könnten vermieden werden.  Haltestellen können theoretisch überall sein. Es bedarf hierzu keiner entsprechenden Schilder oder Wartehäuschen.

Ali Bas, Fraktionsvorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen ist überzeugt: „On-Demand-Verkehr ist ein besonders bürgerfreundliches Angebot und gleichzeitig ein Beitrag für Umweltschutz vor Ort. Wir erwarten, dass auch im Kreis Warendorf die Umsetzung erfolgt.“

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