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13.03.23 –
Grüne und Landwirtschaft: Ressource Wasser stand im Mittelpunkt
Gedankenaustausch im Grünen Zentrum
Der Schutz der Ressource Wasser stand im Mittelpunkt des Gedankenaustausches, zu dem sich Vertreter*innen von Bündnis 90/Die Grünen im Kreis Warendorf mit Vertretern der Landwirtschaft im Grünen Zentrum trafen. Steigende Temperaturen, veränderte Niederschlagszeiten und -mengen sowie zunehmender Wasserbedarf erfordern neue Konzepte für eine bedarfsgerechte Nutzung – aber auch für bessere Speichersysteme. „Uns interessiert die Meinung der Landwirtschaft, wie wir alle unseren Umgang mit der Ressource Wasser im Zuge des Klimawandels nachhaltiger gestalten können“, erläuterte Katja Behrendt, Sprecherin der Bündnis 90/Grünen im Kreis Warendorf.
Mit großem Interesse verfolgten die Politiker*innen den Ausführungen von Moritz Hillebrand, dem Geschäftsführer der Wasser- und Bodenverbände Warendorf-Nord und -Süd, Ostbevern, Sassenberg, Telgte und Oelde. Der Fachmann informierte über Zuständigkeitsbereiche, Rechtsgrundlagen sowie Gewässer erster und zweiter Ordnung. „Die genehmigungsfreie Wasserentnahme für private Haushalte fällt nicht so ins Gewicht. Dagegen ist die Entnahme für Industrie und Gewerbe genehmigungspflichtig. Wenn aber im Sommer in trockenen Zeiten viele Privathaushalte gleichzeitig den Rasen wässern oder ihre Pools auffüllen, dann wird es schon eng“, so Dr. Matthias Quas, WLV-Kreisgeschäftsführer und ergänzt: „Wir alle müssen uns viel stärker bewusst machen, dass die Ressource Wasser endlich ist!“, so der Geschäftsführer des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes. Es gebe im Winterhalbjahr in wechselndem Umfang eine Grundwasserneubildung, die in den vergangenen Jahren aber nicht ausreichte, um sinkende Grundwasserpegel flächendeckend im Kreisgebiet zu kompensieren.
Für die Landwirtschaft spielt Wasser seit jeher eine zentrale Rolle. „Wer heute keine Beregnungsanlage hat, der überlegt sich zehnmal, ob er Sonderkulturen wie Erdbeeren oder Spargel anbaut“, so der Geschäftsführer. Tropfschläuche etwa seien heute weitgehend technischer Standard.
„Wir brauchen mehr Wasser in der Landschaft. Den bislang oft unregulierte Abfluss von Wasser über Entwässerungsgräben müssen wir überdenken. Als Grüne würden wir es begrüßen, wenn auch bei uns im Kreis im Rahmen eines Pilotprojektes ausgelotet würde, inwiefern wir die Grundwasserneubildung und die Bodenfeuchte verbessern können, indem wir bestimmte Gräben regulierbar anstauen“, so Behrendt.
Über die unterschiedlichen Böden im Kreisgebiet und ihre Nutzungsmöglichkeit berichtete Andreas Westermann, der Vorsitzende des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes: „Dass wir in einer Veredlungsregion wirtschaften hängt von den Böden ab: Die eignen sich eher für den Anbau von Viehfutter, das wir über die Tierhaltung veredeln. Andere Regionen in Deutschland haben bessere Böden und sind stärker im Ackerbau“. Umso schwerer sei diese Region von den fehlenden wirtschaftlichen Perspektiven betroffen: „Die Politik stellt Forderungen an uns. Aber es gibt keine klaren Entscheidungen, etwa im Stallbau. Deshalb wissen viele Landwirte nicht, wie sie sich wirtschaftlich für die nächsten Jahre positionieren sollen. Wir brauchen dringend Entscheidungen aus Berlin!“, so Westermann.
Weitere Themen waren die Wiedervernässung von Mooren und die Entnahmen aus Oberflächengewässern in Dürreperioden.
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