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08.12.08 –
Positiv ist, dass Kreisdirektor Dr. Börger die Mangelsituation für die Betreuung der Unter-Drei-Jährigen Kinder offen so bezeichnet, wie sie ist: Bestürzend. Nicht folgen kann ich ihm, wenn er sagt, das neue Kinderbildungsgesetz (kurz: Kibiz) sei aus der Sicht des Kreises „ansosnten" ein voller Erfolg. Wie kommt diese Sicht des Kreises zustande?
Ich habe mich in der letzten Woche mit mehreren Leiterinnen und Elternvertretern von Kindergärten und Familienzentren aus Beelen, Everswinkel und Warendorf getroffen. Was mir entgegenschlug, lässt sich mit dem Begriff „Kritik" nicht mehr zutreffend beschreiben. Es war Empörung, Frust, nahezu Verzweiflung über die Arbeitsbedingungen, die die neue Finanzierungsformel mit sich bringt. Im Sinne der Kinder lege ich Herrn Dr. Börger und dem Kreis dringend nahe, ebenfalls den direkten Kontakt mit den Erzieherinnen zu suchen.
Sicher sind durch das Kibiz neue Betreuungsplätze geschaffen worden, aber für mehr Kinder steht insgesamt weniger Geld und somit weniger Zeit pro Kind, weniger Zuwendung, weniger Bildung für jedes Kind zur Verfügung.
Unsere Kindergärten sind doch keine Automobilfabriken, die beliebig durchrationalisiert werden können. Um im Bild zu bleiben: Niemand von uns würde sein Auto in eine Werkstatt zum Reifenwechseln geben, in der solche Arbeitsbedingungen herrschen.
Ich bitte den Kreis, sich nicht nur für eine genügende Anzahl der Plätze einzusetzen, sondern auch auf die Qualität zu achten. Die Erzieherinnen brauchen unsere Unterstützung.
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