Wer Inklusion will, findet Wege, die anderen suchen Gründe dagegen

Hätte Frau Birkhahn einen Aufsatz in der Schule zum Thema: „CDU unterstützt Inklusion“ schreiben lassen, und ihre Schülerinnen und Schüler hätten den Text verfasst, der in der Pressemitteilung  der Kreistagsfraktion vom 13. Juni stand, hätte sie höchstens eine vier minus als Note gegeben. Begründung: Thema verfehlt. Der Tenor ist eindeutig: Inklusion erreichen wir durch Segregation (Absonderung). Nichts Anderes nämlich verbirgt sich hinter der Aussage: „Die Förderschulen im Lande erfüllen die Forderung, dass behinderte Kinder in das allgemeine Bildungssystem einbezogen werden.“  Dazu Norbert Ostermann, schulpolitischer Sprecher der Kreistagsfraktion Bündnis 90/ Die Grünen: „Entweder beziehe ich die Kinder ein, d. h., am selben Ort zur selben Zeit erhalten sie Unterricht mit allen anderen Kindern zusammen oder sie werden getrennt gefördert.“  Niemand bestreitet, dass an den Förderschulen im Kreis Warendorf hervorragende Arbeit geleistet wird und die Kinder und Jugendlichen dort auf ein Leben in der Gesellschaft vorbereitet werden. Aber: Inklusion  in der Schule heißt gleichberechtigte Teilhabe aller an einem Ort.

02.07.13 –

Hätte Frau Birkhahn einen Aufsatz in der Schule zum Thema: „CDU unterstützt Inklusion“ schreiben lassen, und ihre Schülerinnen und Schüler hätten den Text verfasst, der in der Pressemitteilung  der Kreistagsfraktion vom 13. Juni stand, hätte sie höchstens eine vier minus als Note gegeben. Begründung: Thema verfehlt. Der Tenor ist eindeutig: Inklusion erreichen wir durch Segregation (Absonderung). Nichts Anderes nämlich verbirgt sich hinter der Aussage: „Die Förderschulen im Lande erfüllen die Forderung, dass behinderte Kinder in das allgemeine Bildungssystem einbezogen werden.“  Dazu Norbert Ostermann, schulpolitischer Sprecher der Kreistagsfraktion Bündnis 90/ Die Grünen: „Entweder beziehe ich die Kinder ein, d. h., am selben Ort zur selben Zeit erhalten sie Unterricht mit allen anderen Kindern zusammen oder sie werden getrennt gefördert.“  Niemand bestreitet, dass an den Förderschulen im Kreis Warendorf hervorragende Arbeit geleistet wird und die Kinder und Jugendlichen dort auf ein Leben in der Gesellschaft vorbereitet werden. Aber: Inklusion  in der Schule heißt gleichberechtigte Teilhabe aller an einem Ort.

Umdenken ist nicht leicht.  Es geht um einen Paradigmenwechsel. Er erfordert für den schulischen Inklusionsprozess eine Neuorganisation der Lehrerausbildung, da derzeit die Lehramtsstudenten noch „völlig inklusionslos“ ihr erstes Examen machen können. Immerhin stellt die Landesregierung in den nächsten Jahren ca. 1000 Pädagogen zusätzlich ein und bildet 2500 fort. Und für ausreichend Personal ist in der Tat die Landesregierung zuständig. „ Ein ADHS – Kind ohne persönliche Betreuung durch eine Fachkraft wird wegen seines Störpotenzials vermutlich aus dem Unterricht entfernt. Ein Kind mit angeborener geistiger Beeinträchtigung, dessen persönlicher Fortschritt darin besteht, nach drei Jahren Schule einen ganzen Satz sprechen zu können, den andere verstehen, wird sicher nicht über den Weg der Inklusion zum Abitur geführt“, sagt Kreistagsmitglied Bernhard Drestomark zu den Personalanforderungen sowie notwendiger Differenzierung im inklusiven Unterricht.

Es gibt bis dato keine Garantie dafür, dass die Betreuungsintensität für bisherige Förderschulkinder genau so hoch ist, wenn gemeinsames Unterrichten in heterogenen Gruppen Schule macht. Bisherige Förderschullehrer/innen  unterrichten gemeinsam mit ihren Kollegen, die für das Lehramt an Grund- und Sekundarschulen sowie Gymnasien ausgebildet sind.

Inklusion ist keine Einbahnstraße. Das hat die Schulministerin bereits vor einem Jahr gesagt. Es gibt sie nicht komplett von oben verordnet und infrastrukturell sowie personell „all - inclusive“ betreut.  Sie ist ein dialogischer Prozess, ohne dass das Ergebnis bereits heute zu  hundert Prozent festgelegt wäre. Gelungene nklusion braucht Zeit. „Es fängt mit dem guten Willen an. Wer Inklusion will, findet Wege, die anderen suchen Gründe dagegen“, so Fraktionssprecherin Cornelia Lindstedt."

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